Reisebericht Amberger Hütte

 

Reisebericht Skitouren auf der Amberger Hütte

Teil 2

Am ersten Abend plaudern wir ein wenig über aktuelles. Auch über private Probleme eines Freundes, bei welchem eine Scheidung bevorsteht. Dessen Frau hat wahrscheinlich aus Kummer sehr viel abgenommen…und wieder gibt es verlassen Kinder, die es nicht begreifen können und darunter leiden, plötzlich keinen Vater mehr zu haben, oder ihn nur ganz selten sehen. Helene und Pauli heißen meine beiden größten Schätze, und ich lebe für sie. Ich bemühe mich für sie dazu sein, mit ihnen zu spielen und ihnen zu helfen. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kommen, kümmere ich mich um sie. Für Pauli spiele ich das Taxi zum Fußball und Faustballtraining…und das 3 mal in der Woche…

Für Kinder gibt es nur einen Papa und einen Mama, auch wenn derzeit jeder nur an sich und seine Probleme mit dem Partner denkt. Die wahren leidtragenden sind nur die Kinder. Sie verlieren die Orientierung, sie verlieren ihre Bezugspersonen, und sind froh, wenn es noch Großeltern gibt, zu denen sie gehen können. Die Familien haben wir erfolgreich zerstört, weil wir alle Egoisten sind…nur unsere eigenen Bedürfnisse sind uns wichtig. Wir trampeln herum und bemerken gar nicht, was alles in die Brüche geht… und voe allem die Kinder werden in die Orientierungslosigkeit getrieben, in der sie die wahren Werte nicht mehr erkennen können….

Donnerstag, 16.03.2006

Nach dem Aufstehen, Anziehen und der Morgentoilette erscheinen wir um 7 Uhr beim Frühstücksbuffet. Großzügig ist es angerichtet…Wurst und Käse sind selbstverständlich, aber auch Müsli und Orangensaft ist bereits Standart. Ich bin wie immer bescheiden, und begnüge mich mit Brot, Butter und Marmelade.

Der Rucksack ist gepackt, die Skischuhe angezogen und dann treten wir ins Freie. Eine kalte Luft strömt uns entgegen. Wir kleben die getrockneten Felle auf die Skier, und kurz vor 8 Uhr brechen wir auf. Zunächst führt die Spur durch ein breites Tal südwärts. Es geht ziemlich flach dahin und wir müssen mit den Stöcken ordentlich anschieben. Dann erreichen wir eine Verengung, kurz geht es steil in Serpentinen hinauf, bevor das Tal wieder breiter wird. Vor einer Steilstufe erreichen wir den Anfang des Gletschers.
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Wir machen eine ausgiebige Trinkpause und essen einen Müsliriegel. Nach dieser Steilstufe wird das Gelände wieder etwas flacher. Mit großen Schritten ziehen wir unsere Spur…die gestrige Spur ist noch sehr gut zu sehen, und wir brauchen ihr nur zu folgen. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint und es ist warm. Nach einer weiteren Trinkpause kommen wir zum Gipfelaufbau, und gehen in Serpentinen hinauf. Teils ist der Hang abgeblasen, und der Schnee ist fest und Windgepresst. Vor dem letzten steilen Anstieg ist das Skidepot. Wir schnallen unsere Skier ab. Wir stampfen durch den nicht allzu tiefen Schnee bergauf. Irgendwann wird es dann flach, dann ein kurzer Grat, und wir haben den Gipfel des Windacher Daunkogel mit 3351 Meter erreicht. Wir waren immerhin 1200 Höhenmeter und 5 Stunden gegangen.

Wir können bei wolkenlosem Wetter eine herrliche Fernsicht genießen, und sehen hinüber über das Massiv der Ötztaler Alpen mit ihrer höchsten Erhebung, der Wildspitze. Kurz danach gehen wir wieder hinunter zum windgeschützten Skidepot, wo wir eine Jausenpause einlegen. Früher aßen wir Brot, Wurst und Käse…heute nur mehr Müsliriegel. Wie immer bei solchen Touren trinke ich einen Früchtetee. Während früher sehr wenig getrunken wurde, haben wir nun 2 Liter Tee mit, welchen wir zumeist nicht zur Gänze verbrauchen. Da das Abendessen reichlich ist, ist dies kein Problem. Verhungern wäre nicht das Thema, der Durst schon viel eher ein Problem.

 

Das erste Stück der Abfahrt ist schwierig. Der windgepresste Schnee ist schwer zu fahren und ich bin mehrmals in akuter Sturzgefahr. Auch die anderen, die bessere Skifahrer sind, kämpfen mit dem Schnee. Wo der Gletscher flacher wird und windgeschützt im Schatten der Berge liegt, beginnt das Fahrvergnügen. Hier liegt reiner Pulverschnee. Hier traue auch ich mir mehr Gas zu geben, da ich einen Sturz in den weichen Schnee nicht fürchte. Jetzt ist es Zeit zu Jubeln…begeistert zu sein…dieser Schnee, die strahlende Sonne, die Natur und die Elemente zeigen sich von ihrer besten Seite. Bald erreichen wir unseren Rastplatz. Hier setzen wir uns auf einen Felsen, trinken unseren Tee und machen eine sonnige Rast.

Reisebericht Bergwandern

Der letzte Abschnitt bringt uns einen verspurten und schwierigen Schnee. Da ich wie immer Angst vor einem Sturz habe, fahre ich meinen kräfteraubenden breitspurigen Stil, welcher natürlich nicht sehr elegant aussieht. Zuletzt folgt noch eine gewagte Schussfahrt und dann das Flachstück. Bei der Schussfahrt muss ich meinen Hit festhalten, weil ihn sonst der Fahrtwind wegblasen würde. Das ist immer ein riskantes Unterfangen, da meine Skier zu flattern beginnen, und ich mich in absoluter Sturzgefahr befinde…und dann noch das lange Flachstück. Die Stöcke so lang wie möglich gestellt, schiebe zunächst mit kräftigen Schüben an, die aber nach und nach schwächer werden. Völlig ausgelaugt schnelle ich Skier ab und schultere sie…der Anstieg ist nicht lang, aber er fordert. Ich muss meine letzten Kräfte mobilisieren und erreiche endlich die Amberger Hütte.

Robert hat schon eine Runde Bier bestellt…welch eine gute Idee. Solange die Sonne scheint, sitzen wir vor der Hütte und trinken unsere wohlverdientes Bier. Als dann die Sonne um 16 Uhr hinter dem Berg verschwindet, wird es gleich sehr kalt.

Irgendwie hat man das Gefühl, dass wir immer Bier trinken. Aber mehr als 2 Bier schaffe ich kaum. Eines bei der Ankunft auf der Hütte, und eines zum Abendessen.>>Teil 3

 

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