Reisebericht Griechenland Wohnmobil

 

Reisebericht Griechenland Wohnmobil

Reisebericht einer Tour durch Europa und Griechenland mit dem Wohnmobil

Mitte Januar 2011. Die Temperaturen liegen weit unter der Null Grad Marke. Wasser und Abwassersystem sind eingefroren. Meine einzige Wasserquelle ist ein kleiner Brunnen neben dem ich parke. Der Schöpfeimer fehlt. Aber ich habe meinen eigenen an das Stahlseil der
Brunnenwinde geknotet den ich jetzt rund 40 Meter in die Tiefe ablassen kann um klares, unvereistes Grundwasser zu schöpfen. Auf der anderen Seeseite befindet sich ein kleines Wäldchen aus dem ich heute
neues Brennholz herangeschafft habe.

Reisebericht Griechenland Wohnmobil

Glücklicherweise ist die Eisdecke so dick das ich über sie laufen, und
mir den weiten Weg außen herum sparen konnte. Jetzt ist es kurz nach
21 Uhr. Der Stromgenerator knattert vor meinem Wohnmobil. Mit
Solarstrom ist derzeit nicht zu rechnen. Die Luft hängt voller Schnee,
kaum ein Sonnenstrahl bahnt sich seinen Weg durch die neblige Luft.
Also muss fossiler Brennstoff herhalten, meine Versorgerbatterien sind
leer. Ich habe es mir vor dem Rechner gemütlich gemacht und klicke
durch meine eigenen Wohnmobil Reiseberichte. Noch 6
Wochen und ich bin 4 Jahre unterwegs. Ist das echt schon 4 Jahre her
dass ich mein Heimatland verlassen habe? Anscheinend, die Zeit vergeht
wie im Flug! Ich erinnere mich noch so genau an die Zeit. Der Abschied
von Freunden und Familie, eingeschneit in Winterberg, meine Gastspiele
bei diversen besetzten Häusern und Wagenplätzen. Die Neulackierung
meines Wagens im Squat Erfurt.
Dann der erste Grenzübertritt. Tschechien! Mein Englisch war damals so
schlecht das es mir schwer fiel „Guten Tag“ zu sagen. Von
tschechischen Sprachkenntnissen möchte ich hier gar nicht erst reden.
Karlsberg, Prag, dann irgendwo im Nirgendwo. Mein Hund reißt ein Reh,
ich bin dazu gezwungen mein theoretisch erlerntes Wissen in der Praxis
anzuwenden und verarbeite das Tier zu Koteletts. In Brno streikt mein
Wagen. Eine ganze Nacht suche ich verzweifelt nach der Fehlerursache.
Ich befürchtete, dass das Ende meiner großen Weltreise schon in der
Tschechei gekommen sei. Doch dann fand ich ihn, den Fehler, und setzte
meine Fahrt fort. Kurz darauf war ich in Wien. Dort verstand ich die
Landessprache, fand Freunde und einen Job. Über 4 Monate arbeitete ich
als „Würschtelbudenmann“ auf dem Prater. In meiner Freizeit kämpfte
ich mit meinen Freunden vom Wagenplatz Wien für ein Bleiberecht dieser
alternativen Wohnstätte.

Unmittelbar vor der Jahreswende 2007/2008 zog ich dann weiter.
Slowenien, Kroatien. Schnell erlernte ich, meine Reise durch das
Sammeln von Pfandflaschen zu refinanzieren. 4 Wochen in und um Zagreb,
2 Wochen an den Pletvicer Seen. Dann, nach über einem Jahr Reisezeit
sah ich zum ersten Mal das Meer. Ehrenamtlicher Helfer im Tierheim
Zadar, Campingplatzwart bei Primosten, Tretbootvermieter in Tucepi. In
Trogier hörte ich von Couchsurfing.com, ich wurde Mitglied und bin
seither die wahrscheinlich einzige fahrende Couch im ganzen System.
Ich folgte der Küstenlinie durch Bosnien Herzegowina bis Dubrovnik.
Dort wartete ich 6 Wochen auf den Besuch meines Vaters. Keine
langweilige Zeit, ich hatte viele lokale Freunde, bekam Freibier in
meiner Stammkneipe und fand unzählige von Flaschen durch die ich mein
Leben finanzierte. Mit einem Plus von 70 Euro in der Tasche reiste ich
nach Montenegro ein. Herrliche Landschaften, ausgedehnte Wanderungen,
nette Leute. In Podgorica lernte ich die „große Liebe“ kennen.
Gemeinsam ging es quer durchs Land. Schlauchboottouren auf dem
Skradansko Jezero und einem kleinen Wildwasserbach

Wir erwanderten den angeblich längsten Sandstrand Europas bei Bar und fanden ungezählte Schampon und Sonnenölflaschen die sommerliche Touristen hier achtlos hinterrücks gelassen haben. Dann war Abschied nehmen angesagt. Ich fuhr weiter nach Albanien. 2 Wochen Tirane, eine abenteuerliche Stadt. In den Bergen bei Petrale wurde ich mit der Schrotflinte bedroht und anschließend zum Essen eingeladen. Bei Librazhdi sanken meine Hinterräder so tief im Morast ein, dass ich zwei Tage brauchte um mich frei zu kämpfen. Ich erforschte alte Bunkeranlagen und wurde fast von Fledermäusen über den Haufen geflogen. Zwischendrin
hatte ich natürlich immer wieder Besuch von Couchsurfern.

Dann die E Mail meiner Freundin. Sie kam mit ihren Kurzzeitkennzeichen nicht nach Kroatien. Ich startete den Motor und fuhr 11 Stunden non
Stopp bis zum griechisch- bulgarischen Grenzübergang. Thessaloniki; der Nord-Osten Griechenlands gehörte uns. Dann die Sommerresidenz bei Sarti. Ein Hippie Strand wie er im Buche steht. Das jähe Ende meiner
großen Liebe. Ein Job an einem Fast Food Laden. Gratis Lebensmittel aus Supermarktmülltonnen. Eine herrliche Zeit, ganz ohne die kapitalistische Tauschwährung Geld, in paradiesischer Landschaft.

Im Spätsommer zog es mich weiter, ich folgte der Küstenlinie Richtung
Türkei. Kaum einen Meter Strand ließ ich unbewandert. Dann der zweite
große Schicksalsschlag in diesem Jahr. Meine Hündin, Freund und treuer
Reisebegleiter, erkrankte schwer. Trotz nächtlicher non-Stop Fahrt zur
Tierklinik konnte ich ihr nicht mehr helfen. Sie fand ihre letzte Ruhe
auf einer einsamen Insel vor Olympiada.

Reisebericht nach Griechnland mit dem Wohnmobil
Griechenland Strand


In Olympiada fand ich nicht nur meinen neuen Reisebegleiter sondern
kam auch in Kontakt mit einer Tierschützerin. Ich fuhr zurück nach
Nikiti und half einen Monat in der dortigen Hundeauffangstation. Im
unmittelbaren Anschluss ergatterte ich einen Job als Bauhelfer, dann
noch einen als „Alleskönner“ für einen deutschen Aussteiger. Nach über
einem Jahr Aufenthalt in Griechenland reiste ich in die Türkei ein.
An dieser Stelle möchte ich die Kurzzusammenfassung meiner Reise gerne
beenden. Der Generator blubbert und hustet, gleich geht ihm der Sprit
aus. Dann ist es auch bei mir vorbei mit dem gemütlichen PC Abend.
Dann heißt es wieder Strom sparen bei Kerzenlicht, und bei Folienkartoffeln
die in meinem Kamin garen.


Wenn Dich/Sie die ganze Geschichte interessiert, dann schau/schauen
Sie doch mal vorbei bei www.myhomeismycar.com. Dort braucht man noch
nicht einmal lesen, meine Reiseberichte sind als Hörbuch verfügbar.

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