| |
Reisebericht aus Ungarn
Ungarn 1987
Meine damalige Freundin, sowie ihre Eltern und weitere 4 Verwandte fuhren für 10 Tage zum Plattensee nach Ungarn. Die Fahrt damals war noch richtig abenteuerlich. Mindestens 3 Stunden bis zur Grenze Klingenbach, dann ca. 2 Stunden an der Grenze und nochmals 3 Stunden, dann waren wir am Balaton.
Gefahren sind wir in einem Opel Kadett, 4 Personen mit Koffern oder Reisetaschen und auf dem Dach das Surfbrett. Der Vater meiner Freundin, sowie ihr Onkel waren echt begeisterte Surfer, daher war auch das Surfbrett immer und überall dabei.
Da wir uns damals erst sehr spät dazu entscheiden haben, mitzufahren, konnten wir nicht im selben Ferienhaus wohnen, sondern 2 Straßen weiter und nicht direkt am Ufer. Das war aber nicht so tragisch, schließlich waren wir nur zum schlafen in unserem Quartier. Mehr konnte man dort auch nicht machen. 2 Betten und 1 Wc, das war alles, was dieser Raum zu bieten hatte. Dafür war`s besonders billig. So wie alles in Siofog, welches damals ebenfalls noch keine Touristen Hochburg war.
Die anderen wohnten wie gesagt in einem kleinen Ferienhaus, direkt am Ufer des Plattensees. Dort hatten wir einen schönen Garten mit Grillplatz, einen Tischtennis Tisch und einen eigenen Steg am See.
Nach der Ankunft probierten Vater und Onkel sofort ihre Surfbretter aus, während wir uns mit dem Auspacken und Grillen begnügten. Wir hatten auch eine Menge Dosenbier mit, welches wir gleich zu Beginn ausreichend tranken.
Jeden Tag kamen wir zum selbstgemachten Frühstück, darauffolgend gleich ein Frühshopping Bier. Der Balaton war sehr warm, und fast jeden Tag gab es eine Sturmwarnung. Dabei wurden rote Leuchtraketen abgeschossen. Dabei gilt absolutes Badeverbot. Dieses ignorieren allerdings sehr viele Touristen, darum gibt es auch jedes Jahr immer wieder Todesfälle durch ertrinken. Die Wellen bei einem Sturm am Plattensee sind nicht zu unterschätzen. Außerdem durfte man damals auch nicht auf die andere Seite des Sees surfen. Zu gefährlich, was allerdings den Vater meiner damaligen Freundin nicht juckte. Er surfte rüber, trank ein Bier, und kam wieder zurück. Er wurde sogar von der Wasserpolizei aufgehalten, aber er dürfte sich geschickt rausgeredet haben. |
Auch ich lernte in diesen Tagen das Surfen. Was eine Halse und was eine Wende ist, weis ich seitdem. Ich unterhielt mich prächtig mit den anderen „Männern“, und tranken jeden Tag einige Biere. Dieses dürfte aber meiner Freundin damals nicht geschmeckt habe, denn es gab 2 Tage Stummfilm. Kein Wort kam über ihre Lippen. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich echt sauer war, und beschloss, nach Hause zu stoppen. Soweit wollte sie offensichtlich nicht gehen.
Einige Male fuhren wir auch Essen direkt nach Siofog. Auch Strafe mussten wir bezahlen, wobei allerdings der Polizist einen Teil selbst einsackte.
Es war ein echt gemütlicher Urlaub, vor allem deswegen, da wir direkt am See wohnten. Bei einem solchen Urlaub solltet ihr allerdings nicht auf Insektenschutz vergessen. Denn die Stechmücken sind dort teilweise eine Plage, die oft von der Luft mit viel Gift bekämpft wurde.
Meine Surfkenntnisse wurden immer besser, am Ende konnte ich sogar eine Stunde surfen, ohne dabei ins Wasser zu fallen. Einmal jedoch schaffte ich es nicht mehr, eine Wende zu fabrizieren. Zum Glück sahen sie mich, schwammen raus zu mir, und halfen mir wieder zurück zum Ufer. Einmal versuchte ich sogar bei hohen Wellen einen Wasserstart, dieser missglückte allerdings immer wieder.
Diese 10 Tage vergingen wie im Flug. Zurück fuhren wir wieder fast 8 Stunden, inklusive 2 Stunden Grenzwartezeiten. Diese fallen heutzutage so ziemlich weg, und man erreicht den Plattensee von der Grenze aus in fast 2 Stunden.
|
|
|
Reiseinfos Ungarn |
Ihr habt einen Ungarn Reisebericht, Reiseinfos über Ungarn oder eine speziellen Ungarn Reisetipp?
Ich werde gerne eure Infos oder Reiseberichte veröffentlichen. Verwendet bitte dazu das Kontaktformular! |
Buchtipp Ungarn |
|
|
|
