Reisebericht Russland Moskau

 

Reisebericht Flusskreuzfahrt

Reisebericht einer Flusskreuzfahrt Moskau - St. Petersburg

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen. Dieser Spruch hat heute nur noch begrenzt seine Gültigkeit, denn was gibt es schon viel Neues über Malle oder Rimini zu erzählen. Bei unserer Story über eine Flusskreuzfahrt auf den alten Kanälen der Zaren von Moskau nach St. Petersburg ist das anders, denn dieses Land ist anders. Angefangen beim Anflug auf Moskau der um Mitternacht stattfindet. Es gibt kein Nachtflugverbot. Auch dem alten aber seit der Einführung des Euro in Vergessenheit geratenen Themas, wie viel Geld soll ich wo tauschen, fällt plötzlich wieder Bedeutung zu. Also hatte ich um ein Uhr morgens meine ersten Rubel Scheine in der Hand und los ging es mit der Reisegruppe zum nein nicht Hotel/ zum Schiff natürlich.

Die Crew und Rezeption warteten schon mit einem späten Mitternachts-Buffet auf uns, denn an einem sollte es auf der ganzen Reise nicht mangeln „Essen“ und ja, auch das „Trinken“ sollte nicht zu kurz kommen. Die Schiffssprache war englisch und deutsch, da die meisten Gäste aus diesen Ländern stammten. Viele junge Leute aus Krasnojarsk in Sibirien arbeiteten im Service, denn dort gibt es eine große Tourismus und Hotelfachschule, die für Praxis-Semester die Flusskreuzfahrtschiffe mit Personal beschickt. So war es leicht mit fremdsprachlich gut ausgebildeten jungen, russischen Leuten ins Gespräch zu kommen, bei den täglichen Mahlzeiten und auch mal nach Feierabend an Deck. Der Schiffs/Hoteldirektor stammte aus Österreich und machte die internationale Runde komplett.

Der erste Tag stand ganz im Zeichen Moskaus. Beeindruckt von endlosen Verkehrsstaus auf zehnspurigen Straßen, kämpften wir uns mit dem Transferbus zum roten Platz und in den Kreml, der sich als grüne Oase mit vielen Kapellen entpuppte, nur an einem entfernten unzugänglichen Eck mit Regierungsgebäuden versehen. Dann ein Besuch im modernen Kaufhaus GUM, das bei Angebot und leider auch Preisen dem westlichen Standard in nichts nachstand. Abends war dann der Moskauer Staatszirkus sein Eintrittsgeld wert. Akrobatik, Komik und prachtvolle Tier auf höchstem Niveau.

Am nächsten Morgen hieß es Leinen los und unsere Flusskreuzfahrt begann. Ganz gemächlich wandelten sich die Eindrücke von der großen Metropole Moskau in eine gemütliche Fahrt durch endlose Birkenwälder, die im Mai auch noch kräftig blühten und immer eine fingerdicke Schicht gelben Blütenstaubes auf Deck hinterließen, die fast stündlich weggefegt werden musste. Halt wurde an großen und kleineren Städtchen gemacht, die alle Großteils vom Flusstourismus lebten. Goritzy, Uglitsch, Jaroslawl und Kichi blieben lebhaft in Erinnerung.

 

Jedes dieser Örtchen kann ein Kloster vorweisen in dem eindringlich, lang und genau erklärt wird welche Bedeutung die Ikonen auf den Altären haben und in dem kurz vor dem Ausgang eine Art Kirchenchor aus dem Dunkel auftritt und seine Version des Liedes von den „Sieben Räubern“ zum Besten gibt, nicht ohne auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen das gesamte chorale Liedgut sogleich auf CD zu erwerben.

Intensiver eingehen möchte ich auf die Museumsinsel Kichi, die wirklich beeindruckende Sehenswürdigkeiten bereithält. Eine nur aus Holz errichtete Kirche, die ohne jeden Nagel zusammengesetzt wurde. Fast 37m hoch und mit 22 Kuppeln versehen und zu Ehren Christi Verklärung geweiht. Nach den üblichen Chorgesängen blieb noch Zeit für einen Rundgang über die Insel immer auf Holzstegen, die den Weg trocken und ohne die vielfach erwähnten Schlangen (von denen keine einzige zu sehen war, war wohl nur ein Trick, um uns auf den Wegen und raus aus der Natur zu halten) hielten, vorbei an alten Holzbauernhäusern einer Windmühle und dem Glockenturm. Nun stand eine längere Flusspassage über den Onegasee Richtung St. Petersburg dem Highlight unserer Flusskreuzfahrt an. Aber auch auf dem Schiff gibt es Highlights meist in Form kulinarischer Genüsse, die an diesem Abend in einem Kaviar und Wodka Tasting gipfelten. Natürlich gegen eine Zuzahlung aber wenn schon Russland, dann mit allem was dazugehört. Ein denkwürdiger Abend, für mich vor allem zum Nachdenken würdig, wer wohl bereit ist so viel Geld für Fischeier zu bezahlen, die erst durch Blinis und Sauerrahm mit Zwiebel schmackhaft werden. Ja Kaviar ist etwas Besonderes, nein meine Leibspeise wird er nicht. Mit Wodka verhält sich das schon etwas anders, der Sorten gibt es viele, der Geschmäcker auch. Meine Favoriten sind Russian Standard Platinum und ein unaussprechliches Getränk von Wodka mit Haselnussgeschmack, hervorragend. Die Nacht nachdem ich im Anschluss meine Teilnahme an dem obligatorischen Musik- und Tanzspiel an Bord verweigert hatte, war traumlos und finster zumindest in meinem Kopf.

Dann war sie erreicht die traumhaft Schöne, das Venedig des Nordens, St. Petersburg. Diese Stadt ist mehr als nur eine Reise wert und die zwei Tage Anschlussprogramm nach der geruhsamen und tiefenentspannenden Flusskreuzfahrt waren vollgepackt mit Ausflügen, Erlebnissen der besonderen Art und manchmal schlicht und einfach nur Staunen.

Fangen wir mit Staunen an, der Katharinenpalast mit dem zwar nachgebildeten aber nicht weniger spektakulären Bernsteinzimmer gibt einen Eindruck über die rauschenden Feste und Ballnächte, die die große Zarin dort gefeiert hat. Eine kleine Steigerung dazu ist der Besuch der Eremitage mit einer eindrucksvollen Kunstsammlung aus aller Welt und allen Epochen in den ehemaligen Prunkräumen der Zarenfamilie, hier könnte man statt Stunden auch Tage verbringen ohne sich zu langweilen.

Auch der Besuch der Peter und Paul Kathedrale mit den Gräbern der Zarenfamilie aus der Romanov Dynastie und der Peterhof mit seiner wunderbaren Parkanlage lädt zum Verweilen und Staunen ein über die Pracht im früheren Russland. Eher weltlich aber nicht weniger prachtvoll ist der Newskij Prospekt, die Haupteinkaufsstraße von St. Petersburg. Hier findet sich alles was auch in der westlichen Welt Rang und Namen hat. Und wer danach immer noch Lust auf Shopping hat, für den gibt es gleich beim Airport einen 24 Stunden geöffneten riesigen Supermarkt, der vor potentiellen Reisemitbringseln nur so strotzt. Dann geht es ab in den Flieger zum Rückflug, der angefüllt von vielen traumhaften Eindrücken tatsächlich wie im Fluge vergeht! Noch mehr Traumziele findet Ihr bei Top Five Reiseziele 2013 im Check.

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